Und wieder seh ich Sterne
Datum: 2.3.2010
Uhrzeit: 22-1:00 Uhr
Ort: Krefeld (Feld)
Geräte: 12"F/5
Wetter: abnehmender Mond, windstill, Durchsicht befriedigend, nicht so tolles Seeing, Wolkenlos
Hallo !
wieder einmal zog es mich in die Nacht hinaus, immer wieder auf die Suche nach der Vergangenheit, und wieder wurde ich dafür belohnt. Mit abnehmenden Mond stand ich gegen 22 Uhr auf dem Feld vor unserem Dorf und machte es mir mit einer eiskalten Flaschen Cola gemütlich. Der Mond bewegte sich gerade erst am Horizont empor, dass bot die Gelegenheit für etwas Deep Sky ! Zudem konnte ich ein paar empirische Tests durchführen.
Ori/M42/GNAuf der ATH hatte ich mir neben einem FG auch einen O-III von der Marke TS gekauft, nun bot der Filter zunächst unter dem Handspektroskop mehr Linien, als ich bei einem Linienfilter erwartete. Der Filter ging zurück und ein "neuer" kam, welcher aber nicht anders aussah... Mit diesem bitteren Beigeschmack wollte ich nun aber die Praxistauglichkeit testen, und ließ ihm zum Vergleich gegen den Baader an M42 im 20mm Nagler antreten. Der erste Blick verschaffte Beruhigung, das Bild war zwar nicht so dunkel wie beim Baader, aber im 20mm konnte ich auf Anhieb mehr und schneller Details an M42 erblicken. Im Baader wurde bei 4 AP das Bild schon so dunkel, dass der Kontrast zwischen hellen und schwachen Teilen des Nebels für mich schwer wahrzunehmen war. Reflexe oder Unschärfe im Bild suchte ich vergebens. Mit ansteigenden Mondlicht beendete ich die Beobachtung von M42.
Uma/M81-82/GlxMittlerweile stand der Wagen so günstig im Zenit, dass ich es wagte einen Blick auf das Galaxienpaar M81/M82 zu werfen. Die beiden Galaxien standen noch so günstig, dass der Mond noch nicht seine volle Kraft entfalten konnte. Im Okular kamen die beiden trotzdem etwas schwach rüber, mit dem 9mm Okular konnte ich das beste Ergebnis erlangen. M82 mit einem hellen zentralen Kern und leichten Ausläufern zu den Seiten bot trotz des mageren Himmels eine schöne Vorstellung. M82 eines meiner Galaxienlieblinge zeigte seine längliche schmale Form und sehr schwach einen vertikalen Bruch/dunkle Lücke, bei gutem Himmel auch Staubband genannt.
MarsLeider konnte ich an diesem Abend nicht wieder mit einem sehr gutem Seeing beobachten, zu Anfang gingen noch 4,5mm BW gewinnbringend, doch mit zunehmender Zeit musste ich in 0,5mm Schritten bis auf 6,5mm BW runter. Die Polkappe war wieder sehr gut zu erkennen, aber sonstige Oberflächenmerkmale blieben diesmal aus, lediglich hin und wieder meinte ich dunklere Gebiete unterhalb der Eis bedeckten Polkappe zu erkennen, dabei blieb es aber auch.
SaturnAuch der Saturn war im Vergleich zur letzten Beobachtung nicht so überzeugend, konnte ich diesmal nur Zeitweise ein richtig scharfes Bild bekommen und zwischen den Ring und Planeten blicken. Oberflächenmerkmale waren nicht viel zu beobachten, ein etwas dunklerer Bereich jeweils über bzw. untere dem Ring verlaufend.
MondZuletzt tat ich mir wieder einmal unseren Feind an, und schaut mir entlang des Terminator die Krater an, an diesem Abend beobachtete ich Geminus, Cleomedes und Endymion. Geminus und Clemodes zeigten beide Zentral ein Erhöhung und Endymion ein kleines Lavabecken mit Gebirge drum herum.
Noch ein letzten Test für diesen Abend vollzog ich mit dem Beugungsscheibchen vom Polarstern. Die Justage sah bei 4mm BW recht gut aus, ganz leichte Dejustage zu erkennen. Nun machte ich mal meinen Lüfter aus und sprang hinter das Okular. Ohne Lüfter verformte sich das Beugungsscheiben vom Polarstern und wärme Schlieren zogen über das Bild. Mit laufenden Lüfter ein relativ ruhiges Beugungsscheibchen und keine aufsteigenden Wärmeschlieren. Damit wäre dann geklärt was eine Lüftung an einem Gitterrohdobson ausmacht, auch wenn der untere Teil des Tubus nicht so hoch ist.
Von mir aus kann es so weiter gehen, aber bitte auch wieder etwas mehr ohne Mond, vorgewärmt und gierig blickend warte ich auf die nächste Gelegenheit.
Viele Grüße und Clear Sky
Markus
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