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Ein schöner Abend auf dem Acker


Hallo...

nun sind schon gut 3 Monate verstrichen und nach anfänglichen Schwierigkeiten fühle ich mich mittlerweile richtig heimisch am Himmel. Das Aufsuchen funktioniert immer besser und Probleme die einmal waren bleiben Vergangenheit. Im Winter war der Himmel einfach traumhaft, ich jedoch überfordert mit der Orientierung. So hat es bis zu den jetzigen Nächten gedauert, das ich einen Zuwachs an neuen Objekten auf meiner Liste verzeichnen kann. Der gestrige Abend hat mich förmlich aus den Latschen gehaun. Ich weiß nicht wie oft ich recht enttäuscht nach Hause gefahren bin, jetzt wurde ich gestern mehrfach belohnt. Ich müsste mich auch noch einmal bei meiner Freundin bedanken, da sie meine nächtlichen Ausflüge aufs Feld toleriert. Bei mir fing der Abend wie jeder andere an. Ich habe meinen Koffer gepackt, mir warmen Tee gemacht und das Wetter über den PC überwacht. Ohne meinen Karkoschka fahre ich auch nicht mehr raus, so wird dann noch eine Tasche gepackt in der ich ein bisschen gefaltetes Druckerpapier mit einem Stift habe und meinen Himmelsatlas. Zuletzt schnappe ich mir dann die Autoschlüssel von meiner Freundin. Der Dobs und seine Box habe ich meist dann schon unten. Soweit so gut.

Mein Beobachtungsort ist bestimmt für viele nicht das Optimum. Ich habe gestern an Umi einen glatten 5.0m Himmel gemessen, das war schon wirklich erstaunlich. Krefeld versinkt ja ansich im Licht. Es hat also doch etwas gutes wenn man in einem "Dorf" wohnt, oder die Möglichkeit hat binnen 10 Min draußen auf den Feldern die Ruhe zu genießen. Mit 17-18 Jahren sah ich das ganz anders.

Wenn ich überlege welchen Unterschied ich zum 9er Plössel mit dem SW13,4 bekommen habe, dann wird aus jedem Euro ein Grinsen. Wie auch erwartet war bis zur heutigen Nacht nur suboptimale Bedingungen zum beobachten. So hat das Speers lange warten müssen, denn mehr als ein kleiner Test der Optik unter mangelhaften Himmel war nicht möglich. Nun habe ich an einem Abend Galaxien in einer Schönheit gesehen, wie nicht annähernd in den Nächten davor. Ich könnte den Abend, die Nacht des Löwen nennen, er steht ja momentan wirklich gut. M66 und M67 sahen einfach klasse aus. Direkt mitenander Hand in Hand und nur eine kleiner Spalt zwischen beiden. Beide hatten einen wirklich hellen Kern und zeigten rundlich helle Randgebiete, ich glaube das nennt man Halo, bin mir aber nicht sicher. Von beiden Glx fand ich an diesen Abend M65 am schönsten vom Lichtspiel. Die Abende davor habe ich ohne Glück keine weitere Glx gefunden. Nun darf ich M105+Ngc3384 und M96 dazu zählen. Bei der Sichtung von M105 und Ngc3384 wollte ich es erst nicht glauben und schwenkte immer wieder hin und her, aber sie waren es wirklich.

Als nächstes müsste dann doch auch M96 leicht zu finden sein. Etwas weiter höher geschwenkt und Tada ! In diesem Moment sind dann die Gefühle mit mir durchgegangen. Es waren bestimmt 30-40 Minuten reine Beobachtung die ich diesen 3 Objekten gewidmet habe. Meine Bedarf an neuen Objekten war diesmal mehr als befriedigt. Ich entschloß nun noch M37 und 36 in den Fokus zu bekommen und wahrlich lange her Ngc884+869. H und chi waren einfach nur umwerfend, so klar und deutlich hatte ich sie noch nicht zu Gesicht bekommen, okay mehr als ein 42 WA und 9erPlössi hatte ich bis heute nicht. Mit dem bald geliefeten SWAN 33 werde ich dann bestimmt auch mehr Spaß an OS und großen Nebeln haben, insbesondere beim aufsuchen von Objekten. Das letzte Event für den Abend sollte dann der noch nicht gesichtete KS M13 sein. Unter den gegebenden Himmselbedingungen war Herkules auch leicht zu finden und M13 sehr flott im GS zu betrachten. WOW sag ich....ach und ich brauch mehr Vergrößerung. Ihr könnt euch vorstellen das nach meinem guten Eindruck mit dem Speers Wale 13,4 das Zoom nun in Angriff genommen wird. Mit einem letzten Schluck Tee beendete ich den Abend und machte mich auf zu meiner Freundin. Das Wochenende kommt,mein Speers ist hungrig

Viele Grüße und Clear Sky
Markus


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