By the Way

Astrotreff-Deep-Sky

Astrotreff-Niederrhein

Mondphase

Der Berg ruft !


Datum: 9.7.10
Uhrzeit: 24-3 Uhr
Ort: Sonsbecker Berg
Geräte: 120/600 und FG 10x50
Wetter: Klar, gute Transparents, ab 1 Uhr Himmel zunehmend besser
SQM: 20.70

Hallo !

Endlich ! Nach vielen Wochen eher suboptimalen Bedingungen erhielt ich gestern wieder die Möglichkeit den Sonsbecker Berg zu besuchen. Prompt meldete sich auch Christian an, somit waren die Verhältnisse zwischen Fotografen und Visuellen ausgeglichen. Bis halb eins war der Himmel nur durchschnittlich, erst gegen 1 Uhr nachdem die Städte allmählich ihre Beleuchtung runter gefahren hatte, konnte die Beobachtung starten. Das Highlight für diesen Abend wurde die Infizierung meiner Freundin mit dem Astrovirus.

Per/NGC 869-884/OH

Selbstverständlich ist für den 120/600 der offene Sternhaufen "H+Chi" ein muss, zumal er dem Einsteiger einen sehr guten Eindruck von Sternhaufen gibt. Die Sternendichte war wirklich toll, leider fiel es mir schwer diese zu schätzen. Gefühlt waren es mehr als 100, die über das Gesichtsfeld auf die Netzhaut prasselten. Verena war sichtlich angetan, ob daraus eine neue Liebe wird ?

Per/Mell 20/OH

Mit Melotte 20 kam ein weiterer OH dazu. Die Ausmaße des Haufens sind selbst bei 33mm BW mit dem Richfield kaum zu fassen. Der Sternhaufen selber ist nur sehr locker, schätzungsweise etwas mehr als 20 Sterne besitzt der OH, jedoch dominiert von wenigen großen Sternen.

Cas/NGC 457/OH

Der Owl-Cluster bietet wiederum ein amüsantes Erscheinungsbild. Nicht viele Sterne bestechen den Anblick, sondern die markante Vogelform, mit den stark leuchtenden Augen der Eule. Dieser Sternhaufen fand auch bei Verena viel Sympatie.

Cas/ST 2/OH

Der fast von mir vergessene OH Stock 2 wurde ein weiterer Augeschmauß. Bei den häuslichen Bedingungen wirkte der Sternhauf weitaus nicht so imposant, wie er es nun bei einem SQM-L Wert von 20.70 tat. Wenn auch weitaus nicht so auffallend wie der Doppelhaufen H+Chi, hebt sich der OH sehr gut vom Hintergrund ab. Meine Zeichnung von der vorherigen Beobachtung veränderte sich nicht, die Charakeristik kam auch unter schlechteren Himmel zur Geltung.

Lyr/M 57/PN

Der planetarische Nebel M57, auch unter "Ringnebel" bekannt, wollte beim 120/600er nicht so überzeugen. Die Zitronenform zeigte sich ganz gut, aber beim 12 Zöller bin ich einfach mehr gewohnt. Wie schwer aller Anfang ist, zeigten auch die Augen von Verena, die Beobachtungen wurden zunehmend anstrengender. Kleine Pausen wurden daher immer wieder zu einer weiteren Lektion.

Vul/CR 399/OH

Entspannter fürs Auge wurde der Kleiderbügelhaufen. Viel gibt es zu diesen OH nicht zu erzählen. Mit einem FG ist man bei diesem OH gut bedient, denn der Haufen setzt sich erst bei genügend Feld vom Hintergrund ab.

Cyg/NGC 7000/GN

Bewaffnet mit dem 33mm und Baader-OIII wurde der Nordamerikanebel in Angriff genommen. Leider zeigte sich nur der Golf von Mexico. Auch mit indirektem Sehen wurde es schwer den Nebel und seinen Charakter zu erkennen. Meine Augen wollten zu dieser Stunde nicht mehr, denn unter gleichen Bedingungen hatte ich den Nebel schon wesentlich besser in Erinnerung. Christian und Verena konnte nicht einmal den Golf erkennen. Okay, zum einen Anfänger und auf der anderen Seite Fotograf :D

Cyg/NGC 6960+6992/GN

Der Cirrusnebel wiederum begeisterte sehr, sowohl der Feuervogel wie auch die Knochenhand waren sehr gut mit 33mm BW und Baader-OIII zu beobachten. Bei der Knochenhand zeigten sich unmengen an Strukturen im Nebel, die Krallen griffen weit in Raum und der Arm erstreckte sich weit über das Gesichtsfeld. Mit 20mm und TS-OIII konnte man mit Genuß den Nebel abfahren. Gleiches Erlebnis, aber etwas schwächer zeigte sich der Feuervogel. Der Schweif des Schwanzes war gut sichtbar, und auch die Gesamtansicht befriedigte mit indirekten Sehen. Nach so langer Zeit wieder einen solch schönen Nebel zu sehen war Balsam für die Seele.

And/M 31+32+110/Glx

Zur späten Stunde schwenkte ich dann noch auf die Andromedagalaxie, wobei das Sternbild weitaus noch nicht die mögliche Höhe gewonnen hat. Trotzdem zeigte sich die Glx von ihrer guten Seite mit einem hellen Kern und guten Ansätze der seitlichen Ausläufer. Die Begleitgalaxien M32 und M110 rundeten die Beobachtung ab. Mit der Galaxie beendete ich meine Tour und begann abzubauen.

Viele Grüße und Clear Sky
Markus


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