By the Way

Astrotreff-Deep-Sky

Astrotreff-Niederrhein

Mondphase

Ein kurzer Trip ins All


Datum: 30.5.2011
Uhrzeit: 24-4 Uhr
Ort: SBB (Sonsbecker Berg)
Geräte: 12 Zoll F5
Okulare: 31mm, 20mm, 13mm, 9mm
Wetter: helle Sommernacht, kleinere Wolkengruppe unterbrach Beobachtungen, Seeing soweit gut, Transparents okay
SQM: ~20.60 ab 3 Uhr Tageseinbruch

Guten Tag Astronomiegemeinde,

die visuelle Astronomie bot an diesem Abend wieder einmal einen Ausflug ins Unbekannte, auch wenn es in dieser Nacht nur ein kurzer werden würde. Der Abend allegmein konnte aber dennoch begeistern, neben netten Gesprächen und dem Ein oder Anderen Objekt, gab es auch sonderbare Himmelserscheinungen zu sehen. Zwei helle Satelitten zogen ungefähr um 24:13 Uhr durch das Sternbild Jungfrau und sorgten bei mir und Jens (alias SID) für erstaunte Blicke. Ein wirklich schöner Anblick, als diese beiden Himmelskörper ziemlich symetrisch auf fast gleichen Bahnen den Himmel entlang zogen. Diese Beobachtung rundete den Abend wahrlich ab, immer wieder schön solche Überraschungen ! Die eigentliche Beobachtung war eigentlich - bezogen auf die Anzahl der Objekte - Bescheiden, doch statt Masse gab es Klasse. Zuvor galt es aber noch meinen Leuchtpunktsucher zu reparieren, hierzu noch mal einen deftigen Dank an das technische Verständnis von Jens. Danke !

Sternbild: Canes Venatici (CVn)
Objektname: M3
Objekttyp: Kugelsternhaufen (KS)
Größe: 18x18'(Bogenminuten)
Helligkeit: 6,3m (Magnitude)
Flächenhelligkeit: 12,3m
Entfernung: 10,4 kpc (Parsec)

Mit guter Peilung konnte es dann auf die Suche gehen. Messier 3 gehört dabei zu den Kugelsternhaufen und bietet neben einen guten Ausdehnung im Raum, eine Sternenpracht, die seines gleichen sucht. Sehr kompakt und extrem Hell, konnte dieser KS schon im Übersichtsokular glänzen. Mit etwas mehr Vergrößerung lösten sich dann die ersten Randpartien auf, bei 115 facher Vergrößerung breitete sich der Haufen schon merklich aus, der Kern blieb jedoch noch hell und homogen, nur einzelne Sterne lösten sich ab. Doch bei 7mm BW - rund 214 facher Vergrößerung - zeigte sich der KS von seiner schönsten Seite, dabei waren die Bedingungen nicht einma die Besten. Nun waren die äußeren Bereiche klar definiert und auch der Kern sprenkelte sich in viele einzelne Sterne. Von einer kompleten Auflösung würde ich aber nicht sprechen, dazu fand ich den Kern doch noch zu kompakt und stellar. Allem in allem aber wahrlich eine Augenweide, bitte mehr davon !

Sternbild: Bootes (Boo)
Objektname: NGC 5466
Objekttyp: Kugelsternhaufen (KS)
Größe: 9x9'(Bogenminuten)
Helligkeit: 9,2m (Magnitude)
Flächenhelligkeit: 13,7m
Entfernung: 15,9 kpc (Parsec)

Und wie gedacht, gab es dann mehr, doch Vorsicht ! Dieses Objekt habe ich persönlich etwas kräftiger eingeschätzt. Das Aufsuchen ging dabei noch leicht, doch der KS selbst war im Vergleich zu M3 sehr sehr schwach. Das Erscheinungsbild war mehr nebelig als sternreich. Im 31mm Okular bot sich ein rundlicher diffuser Nebel, erst bei 13mm und 9mm BW konnten vereinzelt Sterne aufgelöst werden. Der Eindruck änderte sich dadurch aber nicht. Zeit bekamm NGC 5466 genug, doch was der Himmel nicht hergeben will, dass kann man nicht erzwingen....leider. Unter anderem Bedingungen wird sich hier aber bestimmt noch einiges tun, es handelte sich aber zu keinem Zeitpunkt um ein Objekt, welches in irgendeiner Weise enttäuscht hätte.

Zwischendurch hieß es dann auch mal abwarten und Cola trinken, denn eine kleine Gruppe von Wolken vermieste einem zunächst die Tour. In Folge hatte ich eigentlich die Galaxie NGC 5248 geplant, diese war jedoch nicht auffindbar. Mögliche Fehlerquellen könnten der tiefe Stand des Bootes gewesen sein, aber auch Müdigkeit und der damit zusammenhängenden Konzentrationsschwäche.

Sternbild: Canes Venatici (CVn)
Objektname: M51
Objekttyp: Galaxie (Glx)
Größe: 6,6x10,8'(Bogenminuten)
Helligkeit: 8,1m (Magnitude)
Flächenhelligkeit: 12,5m
Entfernung: 7,7 mpc (Parsec)

Weiter auf dem Plan stand dann noch die Strudelgalaxie M51, ein Galaxienpaar. Der kleinere anliegende Teil von M51 schimpft sich NGC 5195, M51 selbst hat ebenson die Bezeichnung NGC 5194. Diese beiden Paare habe sich gewissermaßen zum fressen gern, es findet in diesem Schauspiel ein Akt des Kanibalismuses statt. Bei der Beobachtung konnten beide Teile gut getrennt voneinander beobachtet werden. Der kleinere Teil zeigte eine helle und homogene Fläche, die Brücke zwischen den beiden Galaxien war aber nicht sichtbar. M51 selbst zeigte schon im 31mm Okular eine beachtliche Größe, dessen Kern hell hervorstach, dessen Spiralarme jedoch mangels vorhandenen Kontrast verborgen blieben. Mit dem 13mm Okular zeigten sich dann Strukturen, respektive schwache Unterschiede in den Grautönen (Memo an mich-> M51 demnächst zeichnen). Es machte wirklich Spaß dieser Galaxie ihre Feinheiten zu entlocken, wobei mit zunehmender Helligkeit keine wirklich gute Beobachtung mehr gelang. Die eigentliche Beobachtung musste somit vorzeitig abgebrochen werden. Einem Wiedersehen steht aber nichts im Wege. Ergänzend wollte ich auch noch 2 Nachbarn beobachten, doch NGC 5198 + 5173 habe ich nicht beobachten können. Diese werde ich beim nächste Mal noch einmal versuchen, nun weiß ich zumindest, dass beide in einem Gesichtsfeld mit M51 gepasst hätten. Wissen ist macht, also bis zum nächsten Mal.

Und so endete auch schon die Nacht. Gerade einmal 3 Objekte und eine Hand voll Pleiten, ja solche Nächte wird es immer wieder gebe, insbesondere bei den hellen Sommernächten....würg...Bald, also mitte ende August gehts dann wieder bergauf. Doch die nächsten Nächte werden trotdem genutzt, wenns mit der Zeit passt.



Viele Grüße und Clear Sky
Markus


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