Die Grenzen wurden gesprenkt

Datum: 20.6.09
Gerät: 8“ F/6 Dobson
Ort: Sonsbeck

Hallo erstmal !

die letzten Tage und Wochen waren für mich sehr ereignisreich und es gab gute wie auch schlechte Nachrichten. Nehmen wir das Wetter, das einfach nicht so will wie wir Hobby Astronomen es uns wünschen. Was macht man aus der Not?.....man fährt quer durch Deutschland und schaut sich diverse Reisedobson an. Das Projekt „give me more“ hat mich gut 1000km fahrt bis jetzt gekostet, aber die gesammelten Erfahrungen haben dieses Manko schnell ausgeglichen. Wie es auch sei. Vor ein paar Tagen dann eine Botschaft mit lästigen Nachgeschmack. "Herr Hobby Astronom sie haben Problemchen mit den Augen", 4 Tage Augenklinik, ein paar neue Lebenserfahrungen mehr, und zum Glück beste Aussichten auf Genesung. Auch wenn es momentan mit dem treuen rechten Auge nicht so dolle gehen mag, ich bin ja recht hartnäckig, wird also das linke genommen. Auf dem gestrigen Heimweg vom Reisedobson gucken entging natürlich meinem Alderauge der sich anbahnende, zuversichtlich stimmende Himmel nicht. Meine Freundin hatte dem nichts entgegen zu sagen, also wurde die Sache beschlossen. Gegen 20 Uhr kamen wir zu Hause an und haben uns gestärkt, gegen 22 Uhr wollte ich dann los. Frau lag derweil auf dem Sofa und machte einen eher „fahr alleine und viel Spaß“ Eindruck..okidoki. Nach einer solchen Durststrecke konnte mich nun nichts mehr aufhalten, außer die geschlossenen Tankstellen und der nahezu leere Tank. Na gut, drei Tankstellen weiter wurde das Akku gefühlt und es ging schnurz stracks Richtung Sonsbeck. Auf dem Berg angekommen bestätigte der Himmel mein Bauchgefühl. Ein paar kleine Wolken, welche aber fern ab vom Beobachtungsstandpunkt zogen. Innerhalb 15 Minuten machte ich meinen 8“ Dobson fertig, jetzt musste es nur noch richtig dunkel werden. Die Tage zuvor hatte ich mir schon gewünschte Objekte in den Planer eingetragen. Gegen 24 Uhr konnte die Show anfangen.

HER:
Begonnen habe ich mit M13, zu lange her und einfach zu schön. Bei 200-240x schossen mir die Sterne ins Auge, ein dichter heller Kern dessen Sternendichte sich weit nach außen dehnte. Mit dem Swan 33mm nutzte ich dann die Gelegenheit eine kleine Zeichnung für mich zu machen, bei dieser Vergrößerung fiel es mir auch wesentlich leichter, kein großartiges Sterne zählen oder zuordnen war von nöten. M13 schmiegte sich als nebeliges Gebilde in einen schönen Kreis von Sternenmuster. Ich verblieb nach der Zeichnung im Hercules und suchte M92. Mit dem DS-Atlas gelang dieses auch recht schnell, ein kleine Reihe von Sterne gab mir den Weg vor. Der Unterschied zu M13 war markant und nicht schwer zu deuten, wesentlich kompakter und nicht so weit ausgedehnt, ein sichtbarer Unterschied in der Konzentration. Gefiel mir sehr gut ! Das Swan, sowie meine Speers durften sich an M92 satt sehen, mit dem Zoom ging es bis auf max. Vergrößerung. Ein neues Objekt bekam also nun einen Platz, und das Zweite bzw. Dritte würde auch nicht lange auf sich warten lassen.

SGE:
Im Pfeil hatte ich schon das nächste Objekt auf meiner Liste. Mit M71 gab es den nächsten KS, dieser jedoch wesentlich schwächer, mit dem Speers 13.4 konnte ich ein schwaches Nebelband erkennen, kein Vergleich zu M92 oder M13. Mehr Vergrößerung packte ich nicht weiter aus, sondern ließ den bestehenden Eindruck auf mich wirken. Fürs nächste mal möchte ich dieses KS noch etwas mehr Zeit widmen, jedoch sah ich aus der Ferne schon Wolken nahen.

VUL:
So machte ich mich geschwind auf der Suche nach M27. Einer der bekanntesten PN der Hantelnebel, nun weiß ich auch warum er sich so nennt Very Happy Mit dem Speers 13.4 war seine Form sehr schön auszumachen, Strukturen im inneren konnte ich jedoch nicht erkennen, in seiner Intensität und Erscheinung beeindruckte er mich jedoch sehr. Leider war weniger Minuten später die angekündigten Wolken da, der Nebel wurde abrupt schwächer und ein Blick gen Himmel beendete die Nacht um 2 Uhr.

Fazit:
Ende gut alles gut. Zwei Stunden spechteln waren nach langer zeit mal wieder nötig, die neuen Funde und eine kleine neue Zeichnung geben Motivation für mehr. M27 steht für den nächsten passenden Himmel ganz oben auf meiner Liste, auch M71 möchte ich nochmal versuchen, ansonsten steht der Schwan ja noch ganz gut und beinhaltet eine ganze Menge schöner Objekte.

Viele Grüße und Clear Sky
Markus